Es ist wichtig die Weide für unsere Pferde richtig vorzubereiten, zum Teil schon im Herbst und zum Teil im Frühjahr vor Beginn der Weidesaison, Pflege ist allerdings auch während der Beweidung wichtig um die Qualität zu erhalten und Überweidung möglichst zu minimieren.
Bestimmt kennen viele noch die Leitlinie „1-2 ha pro Pferd für eine gesunde Weide“ und natürlich wäre das auch das Optimum, aber das ist in einem dicht besiedelten Land und mit so vielen Weidetieren kaum möglich. Daher ist es wichtig, das Beste aus der Fläche zu machen, die zur Verfügung steht und sie möglichst gut zu schonen und zu unterstützen.
Pferdeweiden müssen regelmäßig gedüngt werden
Um die Weide bedarfsgerecht zu düngen und keinen Überschuss zu produzieren, ist es am besten im Herbst nach der Weidesaison eine Bodenanalyse in einem landwirtschaftlichen Labor zu beauftragen. Danach erhält man meist direkt eine Empfehlung was gedüngt werden sollte. Man kann aber stattdessen auch einen Volldünger ausbringen und nur alle fünf Jahre eine Bodenanalyse machen lassen und eine gute Weide erhalten. Düngen sollte man am besten bei Frühlingsbeginn, wenn es nicht mehr friert oder wenigstens vier Wochen vor Beginn der Weidezeit, damit der Dünger abregnet und die Nährstoffe vom Boden aufgenommen sind.
Giftpflanzen müssen und „ekelige“ Pflanzen sollten entfernt werden
Zwar heißt es oft, dass Pferde keine giftigen Pflanzen fressen würden, aber nicht jede Giftpflanze hat einen abschreckenden Geschmack und auf kargen abgeweideten Flächen ist meist jedes Grün gern genommen. (Schoko hat zum Beispiel im letzten Jahr das gemeine Kreuzkraut gefressen. Dadurch hatten sich seine Leberwerte stark verschlechtert.) Daher sollte man von vornherein vor der Weidesaison giftige Pflanzen jäten und auch währenddessen immer wieder kontrollieren ob etwas nachwächst und dann entfernen. Das sind zum Beispiel: Jakobskreuzkraut, blauer Eisenhut, Fingerhut, gefleckter Schierling und Johanniskraut. Achtung! Beim Entfernen immer Handschuhe und lange Kleidung tragen!
Auch Pflanzen die Pferden schlicht nicht schmecken sollte man entfernen, da sie sich sonst stark verbreiten können und die Gräser und andere Kräuter verdrängen, das sind zum Beispiel Brennnesseln, Disteln und Sauerampfer.
Kahle Stellen mit Grassamen nachsäen und Artenreichtum unterstützen
Zeigen sich nach der Weidesaison Löcher ohne Bewuchs, sollte man dort neue Grassaat nachstreuen, sofern der Herbst noch warm genug ist, ist das nicht der Fall, muss man spätestens im Frühling vor dem Beginn der Weidezeit nachsäen, damit die kleinen Keimlinge genug Zeit haben starke Wurzeln auszubilden und zu wachsen. Man sollte den Boden auf den kahlen Stellen vor dem aussähen auflockern, dann das Saatgut ausbringen und am besten anschließend walzen oder feststampfen, damit nicht alles vom Wind oder Vögeln davongetragen wird.
Um Artenreichtum zu fördern und das selbstständige nachwachsen von schmackhaften Kräutern sicherzustellen, kann man „Kräuterbeete“ auf den Weiden anlegen. Dazu zäunt man entweder einen Streifen außen an den Weiden ab oder zäunt 2x2 m oder 3x3 m große Quadrate ab und sät dort Kräuter, so können sie vor hungrigen Pferden geschützt wachsen und ihre Samen auf der restlichen Weide verbreiten. Außerdem unterstützt man so nützliche Insekten und bietet bedrohten Arten ihren benötigten Lebensraum. Hierzu eignen sich zum Beispiel: Spitzwegerich, wilde Möhre, Fenchel, Wegwarte, Wiesenkümmel, Löwenzahn, Wiesenkerbel, Schafgarbe oder der kleine Wiesenknopf, es gibt aber auch schon fertige Kräutersamenmischungen für Pferde zu kaufen.
Wasserversorgung auf der Weide sicherstellen
Ist Wasser auf der Weide immer notwendig? Falls die Pferde ohnehin nur ein bis zwei Stunden am Stück auf der Weide verbringen, ist eine Wasserversorgung nicht unbedingt notwendig, ebenso im Frühjahr wenn das Gras noch eine hohe Menge Wasser enthält. Zum Ende der Weidesaison ist das Gras allerdings oft eher „Heu“ oder die Pferde sind generell länger am Stück auf der Weide, dann sollte man frisches Wasser bereitstellen. Das gleiche gilt für tragende Stuten, laktierende Stuten, Fohlen, Senioren oder gesundheitlich eingeschränkte Pferde, da sollte immer eine Versorgung mit Wasser sichergestellt sein.
Weidezäune kontrollieren und wenn nötig reparieren
Alle Zäune sollten genau kontrolliert und wenn es Beschädigungen oder Verfall gibt natürlich auch ausgetauscht bzw. repariert werden. Was für Elektrozäune ebenfalls wichtig ist, dass der Zaun gut freigeschnitten wird, damit die Stromstärke auch rundherum erhalten bleibt.
Dann steht der kommenden Weidesaison nichts mehr im Weg!
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